24. Mai 2024 / Aktuelles aus der Stadt

Bäumchen wechsel dich: Dr. Knopf löst Annette Kulozik an der Westfalenpark-Spitze ab

32 Jahre Parkchefin

Die langjährige Westfalenpark-Chefin Annette Kulozik geht in den Ruhestand. Ihr Nachfolger: Rombergpark-Direktor Dr. Patrick Knopf.Der Westfalenpark als Lebenswerk: Seit 1988 hat Annette Kulozik mit Dortmund größtes Garten- und Freizeitparadies geprägt. Zunächst als Mitarbeiterin des Grünflächenamtes, ab 1991 als Projektverantwortliche für die Bundesgartenschau und Technische Oberbauleiterin. 1992 übernahm sie die Parkleitung, 2001 den Geschäftsbereich Parkanlagen bei den Sport- und Freizeitbetrieben.

„32 Jahre als Parkchefin sind eine beeindruckende Vita. Ich habe den Namen ,Annette Kulozik‘ bei Google eingegeben und über 5.000 Treffer erhalten. Das zeigt, welche herausragende Rolle sie für Dortmund mit Abstand bedeutendsten Park gespielt hat.“

Vieles erlebt in 32 Jahren
Dutzende Lichterfeste, mehr als 30 Rosenkongresse, hunderte Konzerte und unzählige weitere Veranstaltungen fallen unter die Westfalenpark-Regie von Annette Kulozik. Ihre Highlights seien zum Beispiel der Evangelische Kirchentag 2019 mit mehreren tausend Besuchern oder einige der umjubelten Konzerte auf der Festwiese gewesen: „Bei Peter Fox haben wir die ganze Stadt beschallt. Aber das muss ein Westfalenpark auch mal dürfen.“

Aber auch Tiefpunkte, wie den tödlichen Bungee-Unfall aus dem Jahr 2003 verschweigt sie nicht. „Das sind Lebensphasen, in denen man lernt, Krisen zu bewältigen. Wir waren in der Zeit nach dem Unfall sehr gefordert. Erst ein halbes Jahr später saß ich im Freiburger Münster und habe angefangen, das Unglück für mich zu verarbeiten.“

Ihr Fazit: „Es war eine wunderschöne Aufgabe. Ich habe es immer gerne gemacht. Westfalenpark und Rombergpark sind die Grünanlagen, die die Menschen am meisten lieben und in die das meiste Herzblut fließt. Man bekommt ein entsprechendes Feedback und das ist besonders schön. Die ständige Herausforderung war, eine Balance zwischen dem gärtnerischen Schwerpunkt des Parks und seiner Nutzung als Freizeit-Areal herzustellen.“

Was nimmt sie mit in den Ruhestand?
„Dass ich hier sehr viele Menschen mit ganz unterschiedlichen Professionen und Ansätzen kennengelernt habe. Vom Konzertveranstalter, der aus einer ganz anderen Welt kommt, bis zum Landschaftsplaner mit unglaublichem Detailwissen, der Dinge aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet. Das sind Begegnungen, die einen sehr erden.“

Kuloziks Nachfolger wird Dr. Patrick Knopf, seit zehn Jahren Direktor des Botanischen Gartens Rombergpark. Jetzt übernimmt der gebürtige Dortmunder zusätzlich die Leitung des Westfalenparks. Der 50-Jährige gilt als Dortmunds Pflanzen-Experte schlechthin. Knopf hat erst Friedhofsgärtner gelernt, dann Botanik an den amerikanischen Elite-Unis Yale, Harvard und Berkeley gelehrt. Seine botanischen Sonntagsführungen durch den Rombergpark sind ein Besuchermagnet.

Dr. Knopf: „Ich weiß, wie groß die Herausforderung ist, für beide Parks verantwortlich zu sein. Aber ich freue mich darauf. Auch wenn das bedeutet, dass einige liebgewonnene Rituale jetzt kürzer kommen.“

Sein „Working Tuesday“ zum Beispiel. Seit zehn Jahren greift Dr. Knopf dienstags selbst zur Schüppe, unterstützt sein Team bei gärtnerischer Körperarbeit.

Teamarbeit ist sein Stichwort: „Das Schöne ist, dass ich in einem gewachsenen Team arbeiten kann, das sich lange kennt und mit dem man sich super versteht. Das ist eine tolle Basis.“

Nachhaltigkeit im Fokus
Die Themen, denen sich Dr. Knopf stellen muss, sind nicht neu, aber aktuell. „Klimawandel, Resilienz, Artensterben zum Beispiel. Nachhaltigkeit betrifft nicht nur Energie, sondern auch Wassermanagement. Da müssen wir gewappnet sein und parkverträgliche Antworten auf diese Themen finden.“

Auch die Umsetzung des beschlossenen Zukunftskonzeptes in Höhe von rund 34 Millionen Euro für den Westfalenpark liegt jetzt in der Verantwortung von Dr. Knopf. Die Sanierung des Zentralplatzes soll bis zur IGA 2027 fertig werden, der neue Eingangsbereich Ruhrallee soll zumindest im Rohbau stehen.

Doch zunächst freut sich Dr. Knopf auf das große Public Viewing im Westfalenpark zur UEFA EURO 2024: „Fußball gucken und auch mal ein Bier während der Arbeit – das klingt doch nach einem guten Job.“

 

Quelle + Bild: Stadt Dortmund

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